Chronik des MGV Concordia Hainchen e.V.

Das erste Glied der Kette wurde von dem damaligen Lehrer  Schellen geschmiedet, der 1892 das von viel Idealismus getragene Wagnis unternahm, in Hainchen einen Gesangverein ins Leben zu rufen. Aus den Aufzeichnungen geht hervor, dass er im Juli 1892 22 sangesfreudige Männer gewinnen und begeistern konnte. Der Verein erhielt den Namen Männergesangverein „Concordia“ Hainchen.  Bereits ein Jahr nach der Gründung wurde eine Fahne angeschafft, die am Tage des Patronatsfestes „Maria unbefleckte Empfängnis“ am 8.12.1893 ihre kirchliche Weihe erhielt. Nach zweijähriger Chortätigkeit trat man in Eschenbach zur dortigen Fahnenweihe zum erstenmal in der Öffentlichkeit auf. Wenn man die Probenbedingungen des Chores betrachtet, so war dies schon eine recht gute Leistung. In der kleinen Dorfschule, die leider dem Bagger zum Opfer fallen musste, wurden die Noten auf eine Wandtafel geschrieben, um so die einzelnen Stimmen einzuproben. Ein Instrument oder Notenblätter standen nicht zur Verfügung. Nachdem Lehrer Schellen versetzt wurde, er war Chorleiter und Vorsitzender, wurde die Doppelfunktion von Heinrich Büdenbender bis zum Jahre 1898 übernommen. Ihm folgten Lehrer Hunold bis 1901 sowie Lehrer Klosterberg bis 1906 und Lehrer Korbmacher bis 1914. Durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges wurden von 31 Sängern 26 zum Kriegsdienst gerufen, sechs von Ihnen kehrten leider nicht zurück. Das Vereinsleben bzw. die Sängertätigkeit ruhte nun bis Oktober 1919. Die Aufbauarbeit im Chor unter Lehrer Keil trug schnell Früchte. Schon zur 1. Probe fanden sich 30 Sänger ein. Aus den Jahren 1921 – 1934, in denen abwechselnd Philipp Hartmann und Josef Büdenbender die musikalische Leitung hatten, sind besonders zu erwähnen die Teilnahme am Sängerwettstreit in Kaan-Marienborn 1922, der Wettstreit in Weidenau 1924, der Wettstreit in Netphen 1925, das Sängerfest in Hainchen 1928, an dem 8 Vereine teilnahmen, und der Wettstreit in Berghauen 1931.
Nachdem Lehrer König den Verein von 1934 – 1937 musikalisch geleitet hatte übernahm Karl Heidenthal den Dirigentenstab. Es begann eine rege Sängertätigkeit. Viele junge Männer schlossen sich dem Chor an. Doch 1939 brach der 2. Weltkrieg aus. Wieder wurde ein Teil der aktiven Sänger zum Wehrdienst eingezogen. 1942 mussten die Proben eingestellt werden, da der größte Teil der Sänger eingezogen war. Sieben Aktive sind in diesem sinnlosen Krieg gefallen, vier Weitere vermisst. Im Mai 1946 nahm der Verein unter der Leitung von Franz Dosch, der aus seiner ostdeutschen Heimat vertrieben wurde, die Sängertätigkeit wieder auf. Er verstand es, ein geselliges Leben innerhalb des Vereins zu entfalten, so dass man nach kurzer Zeit über 40 aktive Sänger zählte. Lehrer Dosch leitete den Verein bis 1954. In diesen Jahren war man Gast auf vielen Sängerfesten und im Jahre 1950 auf einem Gesangwettstreit in Bad Berleburg. Im Jahre 1952 feierte der Männergesangverein „Concordia“ Hainchen e.V. sein 60-jähriges Bestehen mit einem Sängerfest. An dem harmonisch verlaufenen Fest nahmen 13 Gastchöre teil. Von 1954 – 1955 übernahm Herr Otto Schmidt die musikalische Leitung des Chores. Im Juni 1955 übernahm Musikdirektor Erich Dörlemann den Dirigentenstab. Mit Herrn Dörlemann besuchten wir 1955 den Gesangwettstreit in Frechenhausen und errangen in der I. Klasse den 1. Ehrenpreis, den 1. Hauptehrenpreis sowie den 1. Dirigentenpreis. Beim Gesngwettstreit 1957 in Gerlingen sangen wir in der II. Klasse und errangen den 2. Klassenpreis, den 1. Ehrenpreis und den 2. Hauptehrenpreis. Am 1. Januar 1960 übergab Herr Dörlemann aus Altersgründen den Dirigentenstab an Musikdirektor Josef Dörner. Unter seiner Leitung nahmen wir 1961 am Wertungssingen in Obereisenhausen teil und erhielten die Prädikate „Gut, Sehr Gut und Sehr Gut“.  In den Jahren 1963 und 1964 nahmen wir an zahlreichen Sängerfesten befreundeter Vereine teil. 1965 beteiligten wir uns an den Wettstreiten in Berghausen und Mornshausen. Der Chor sang jeweils in der I. Klasse und errang in Berghausen alle 1. Preise und den Dirigentenpreis. Auch in Mornshausen waren alle 1. Preise und der Dirigentenpreis fällig. 1966 war Wettstreit in Ewersbach. Auch hier konnten in der I. Klasse wieder alle 1. Preise sowie der Dirigentenpreis errungen werden. Im Herbst des gleichen Jahres beteiligte sich der Chor am Kreisleistungssingen und konnte das Prädikat „Sehr Gut“ erreichen. Im Jahre 1967 feierte der Verein sein 75-jähriges Bestehen. Am 08. und 09. Juli nahmen 26 Gesangvereine am Freundschaftssingen teil. Der Festzug am Sonntag, den 9. Juli wurde von vielen Festwagen, Musikkapellen und Fußgruppen gestaltet. Die vielen Zuschauer waren begeistert. Schirmherr des Festes war Herr Theodor Gräbener. In den Jahren 1968-1971 nahm der Chor  erfolgreich an Wettstreiten in Buchenau, Mornshausen und Leihgstern teil. Am 08.05.1972 fand die letzte Probe unter Musikdirektor Josef Dörner statt. Herr Josef Dörner hatte es verstanden, in den 12 Jahren seiner Chorleitertätigkeit die Liebe und Achtung seiner Sänger zu erwerben. Zeitliche und gesundheitliche Gründe machten eine Trennung nötig. Die Chorprobe am 16.05.1972 leitete unser neuer Chorleiter Musikdirektor Kunibert Koch. Unter seiner Stabsführung gingen die Leistungen des Chores weiter nach oben. Von 1974 – 1990 nahmen wir an vielen Wettstreiten in Hessen und auf dem Westerwald teil. Man darf heute sagen, dass wir stets mit guten Leistungen aufwarten konnten. Alle 1. Preise wurden errungen 1975 in Meerholz, 1976 in Mühlheim/Koblenz, 1977 in Niedermittlau, 1978 in Ransbach/Baumbach, 1983 in Neuenhain, 1985 in Dieburg, 1986 in Netphen und 1990 in Ebernhahn. Vom 29.05 – 31.05.1992 feierte der Männergesangverein „Concordia“ Hainchen sein 100-jähriges Vereinsjubiläum. 33 Chöre nahmen am 29. und 30. Mai am Freundschaftssingen teil. Der Höhepunkt des Jubiläums war sicherlich die Verleihung der Zelterplakette am 10. Mai 1992 in Hürth durch den damaligen Kultusminister Schwiers, der diese im Auftrag des Bundespräsidenten überreichte. Ein weiterer Höhepunkt des Männergesangvereins war am 28.10.2001 die Teilnahme am Zuccalmaglio-Volksliederwettbewerb in Enger bei Herford. Der Chor wurde mit 2mal „Sehr Gut“ und 2mal „Gut“ ausgezeichnet und darf jetzt 3 Jahre den Titel „Volksliederleistungschor“ führen.          Vom 9. bis 12. Mai 2002 feierte der Verein sein 110-jähriges Bestehen im großen Festzelt auf dem alten Sportplatzgelände. Am 10. und 11. Mai nahmen 27 Gastvereine am Freundschaftssingen teil. Der Männergesangverein nahm am 4.5.2003 und am 25.5.2003 an 2 Volksliederwettbewerben in Werthenbach und Kirchhundem teil. Es wurde jeweils der 1. Klassenpreis, der 1. Ehrenpreis und der 1. Dirigentenpreis errungen. Am 11.7.2004 konnte der Verein seinen Titel Volksliederleistungschor in Netphen erfolgreich verteidigen. Aus gesundheitlichen Gründen gab unser Chorleiter Herr Kunibert Koch Anfang 2005 nach 33 Jahren die musikalische Leitung in jüngere Hände. Die offizielle Verabschiedung des alten Chorleiters und die Einführung des neuen Chorleiters fand am 9.4.2005 in der Burgremise in Hainchen statt. Unter der Stabsführung unseres neuen Chorleiters Herrn Volker Arns ging die Leistungskurve steil nach oben. Herr Arns gab das ehrgeizige Ziel aus, erstmals in der über 100-jährigen Vereinsgeschichte den Meisterchortitel nach Hainchen zu holen. Die 1. Stufe des Leistungssingens zum erreichen des Meisterchortitels wurde am 9.5.2006 in Menden erfolgreich (2 x sehr gut, 1 x gut) absolviert. Beim Sängerwettstreit am 4.6.2006 in Mernes überzeugte der Chor mit der Erringung des Golddiploms (22,60 Punkte) ebenfalls. Am 10. Nov. 2007 wurde das Leistungssingen der 2. Stufe zum Meisterchor in Bergkamen mit 4 x sehr gut abgeschlossen. Der Verein durfte ab dann den Titel „Konzertchor“ führen. Beim Volksliederwettbewerb in Bad Soden-Salmünster am 18.5.2008 wurde der Chor mit dem 1. Klassenpreis und dem 1. Tageshöchstpreis ausgezeichnet (3 Volkslieder mit 2 x 58 u. 1 x 57 von möglichen 60 Punkten). Am 24. Mai 2009 war es dann endlich soweit. In der Siegerlandhalle fand das Leistungssingen der Kategorie A (Meisterchor) statt. Mit Bravour ersang sich der Männergesangverein „Concordia“ Hainchen e.V. unter dem Dirigat von Herrn Volker Arns erstmalig den Titel „Meisterchor im Chorverband NRW e.V.“ mit 3 x sehr gut und 1 x gut (Aufgabe A-21,60, B-21,20, C-21,80 und D-20,40 Punkte). Der letzte offizielle Auftritt mit unserem Chorleiter Volker Arns fand am 28.4.2012  beim Volksliederwettbewerb in Birkefehl statt. Hier errang der Verein in der Klasse M2 den 1. Klassenpreis und den 1. Dirigentenpreis. Nach 7 Jahren sehr erfolgreicher Zusammenarbeit  wurde unser Chorleiter Volker Arns am 26. Mai 2012 im Bürgerhaus Hainchen verabschiedet. Gleichzeitig fand die Vorstellung und Einführung unseres neuen Chorleiters Herrn Musikdirektor Manfred Sidenstein statt. Das erste große Ziel unseres neuen Dirigenten war die nochmalige Teilnahme am Meisterchorsingen, damit der Verein den Titel weitere 5 Jahre führen darf. Am 31. Mai 2014 wurde der Meisterchortitel im Kulturzentrum Arnsberg-Hüsten mit 3 x sehr gut und 1 x gut (Aufgabe A-21,00, B-21,60, C-20,60 und D-21,40) erfolgreich verteidigt. Mit Stolz schauen aktive und passive Mitglieder des MGV „Concordia“ Hainchen e.V. auf die vergangenen 125 Jahre zurück. Es waren 125 Jahre der Freude am Deutschen Lied, 125 Jahre intensiver Probenarbeit und heiterer Geselligkeit. Mögen Vorstand und Chorleiter sowie alle Mitglieder auch in Zukunft  gut zusammenarbeiten, dann wird der Verein auch weiterhin Bestand haben und der Erfolg sicher nicht ausbleiben. Im Jahr 2018 begann mit dem erfahrenen Chorleiter Thomas Bröcher ein neues Kapitel in der Vereinsgeschichte. Der Fokus bestand nun darin sich auf die Teilnahme des Leistungssingen im Jahr 2019 vorzubereiten und den Titel Meisterchor im Chorverband NRW weiter tragen zu können. Im September 2019 war es soweit, nach Intensiver Vorbereitung konnte der Chor beim Leistungssingen am 28.09.2019 in Olpe den Titel erneut verteidigen. Ein grandioser Erfolg der mit 4x Sehr Gut durch die Jury bewertet wurde.